Es war ein symbolischer Moment: Als das alte Schild von El Paraiso Verde abgebaut und weggetragen wurde, endete damit sichtbar ein Kapitel, das viele Jahre lang unser gemeinsames Leben geprägt hatte. Das Video dieses Augenblicks zeigt mehr als nur den Abbau eines Schildes – es steht für einen Neuanfang, für die Chance, aus Fehlern zu lernen und unsere Gemeinschaft auf eine neue, ehrliche und transparente Basis zu stellen.
Ein aktueller Bericht zu den Entwicklungen in unserer Siedlung
Wer meine Artikel bisher verfolgt hat, weiß, dass wir im November 2019 nach Paraguay ausgewandert sind. Seit nunmehr sechs Jahren leben meine Familie und ich in der (ehemaligen) Siedlung El Paraiso Verde in Caazapá. Wir haben hier unser Haus gebaut und 2024 schließlich auch den Titel für unser Grundstück erhalten – ein wichtiger Schritt, der für viele von uns die rechtliche Sicherheit unseres Lebenswerks bedeutet hat.
Ich habe mich lange zurückgehalten, diese Informationen öffentlich zu teilen. Grund dafür war, dass zunächst alle rechtlichen Schritte abgewartet werden mussten, um sicherzustellen, dass keine unbelegten Anschuldigungen gegenüber anderen Personen erhoben werden. Gerade dieser verantwortungsbewusste Umgang mit Fakten unterscheidet uns von jenen, die kritisiert und verleumdet haben. Nun, da die rechtliche Lage geklärt ist, möchte ich die Entwicklungen offen und nachvollziehbar mit meinen Lesern teilen.
Beginn der kritischen und teilweise diffamierenden Beiträge
Anfang 2023 häuften sich in den sozialen Medien kritische und teilweise diffamierende Beiträge über unsere Gemeinschaft. Nach unseren Recherchen nahm sie ihren Ursprung in einer Telegram-Gruppe namens „Betrug in Paraguay“, die von einer Person namens Tom S. gestartet wurde. Zufälligerweise ist er ein Administrator des Immobilienmaklers Uwe H. in Paraguay.
Den ersten Höhepunkt erlebte ich am 30. Mai 2023, als ein Nutzer namens Mike M. Beiträge in dieser Gruppe veröffentlichte, die schwere Vorwürfe gegen die Gründer enthielten:
Mike M. beschuldigte die Gründer öffentlich des Betrugs, nannte einzelne Personen und drohte mit rechtlichen Konsequenzen. Diese Vorwürfe werden nicht von uns bestätigt und sind Teil einer Hetzkampagne, die in der Gemeinschaft große Verunsicherung auslöste.
Aufgrund der stark beleidigenden, aggressiven und teilweise bedrohlichen Art dieser Beiträge habe ich mich entschieden, die genauen Wortlaute nicht zu veröffentlichen. Sie würden den Lesern nur unnötig schaden und von der sachlichen Darstellung der Ereignisse ablenken.
Oviedo Press veröffentlichte ein Video mit Anschuldigungen gegen die Gründer und das Siedlungsprojekt. Da die betreffenden Personen lediglich ein Grundstück erworben haben, während wir seit sechs Jahren vor Ort leben, entsprechen die Vorwürfe nach unserer Erfahrung nicht der tatsächlichen Situation. Ein weiteres Video stellte die Fakten klar und entkräftet die Anschuldigungen.
Von diesem Zeitpunkt an eskalierte die Kampagne: Beleidigungen, unbelegte Vorwürfe und gezielte Desinformation machten die Runde. Siedler, die weiterhin loyal zu den Gründern standen, wurden in Chats blockiert – teilweise durch Außenstehende oder konkurrierende Immobilienmakler.
Die hier genannten Namen werden ausschließlich zur Einordnung der Abläufe genannt; die Darstellungen beruhen auf öffentlich zugänglichen Informationen und persönlichen Beobachtungen.
Die Wahrheit über die Gründer
Wir stehen bis heute in gutem Kontakt mit den Gründern des Projekts. Nach allem, was uns bekannt ist, gibt es keine Belege für einen Betrug durch die Gründer. Gegen den ehemaligen Vorstandsvorsitzenden der Betreibergesellschaft läuft inzwischen ein Verfahren.
Offizielle Quellen hierzu:
- La Nación – Villarrica: Imputan al administrador de una empresa por el desvío de G. 19 mil millones
- Forensisches Gutachten Nr. 48/2025 (PDF)
Ein vertrautes Muster
Während meiner Recherchen stieß ich auf die Geschichte der Kolonie Neufeld, deren Verlauf erstaunliche Parallelen zu unserer Situation aufweist. Auch bei uns bildete sich eine Gruppe von Siedlern – darunter ein ehemaliger Vorstand – die gemeinsam mit Anwälten und einem neu gegründeten Verein begann, gegen die Gründer zu agitieren.
Obwohl auf der Webseite des Vereins Anonymität betont wird, lassen sich bei genauerer technischer Analyse der Seitenstruktur und der verlinkten Dokumente Klarnamen einzelner Beteiligter identifizieren.
Im Impressum findet sich der Hinweis: „Name: aus Sicherheitsgründen anonym, solange die Firma an diesem Ort ihre Gläubiger mit Waffengewalt diszipliniert.“ Diese Aussage stellt jedoch eine unbelegte Behauptung dar, die in keiner Weise den tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Nach unseren Erfahrungen gibt es keine Hinweise auf eine derartige Bedrohungslage oder den Einsatz von Gewalt.
Nachweis aus eigener Erfahrung
Bereits vor längerer Zeit habe ich auf meinem YouTube-Kanal mehrere Videos veröffentlicht, in denen ich mit dem Motorrad durch die Umgebung fahre – unter anderem beim Verlassen und bei der Rückkehr zur Siedlung. Diese Aufnahmen entstanden unabhängig von der aktuellen Diskussion und zeigen den Alltag vor Ort, wie er tatsächlich ist.
In den Videos ist deutlich zu sehen, dass keine Bedrohung oder Anspannung herrscht. Die Begegnungen mit den Wachen verlaufen freundlich und respektvoll – man kennt und grüßt sich. Das widerspricht klar den unbelegten Behauptungen über angebliche „Gewalt“ oder „Disziplinierungsmaßnahmen“.
- Mit dem Motorrad vom El Paraiso Verde nach Colonia San Cosme und wieder zurück
- Mit dem Motorrad nach Caazapá zum Tanken, Geldautomat und anschließend zu den neuen Brücken
Diese bereits veröffentlichten Videos liefern somit ein authentisches Bild der tatsächlichen Verhältnisse vor Ort. Es liegt daher die Vermutung nahe, dass die gegenteiligen Darstellungen – sowohl im Impressum als auch in verschiedenen Artikeln des Vereins, etwa in den sogenannten „Torheiten von Therese M.“ – bewusst inszeniert oder verfälscht wurden, um das Projekt El Paraiso Verde und seine Siedler in ein negatives Licht zu rücken.
Ecopolis – Die fragwürdige Umbenennung des Projekts
Darüber hinaus wurde zeitweise eine Umbenennung der Siedlung erwogen, und es erfolgten Markenregistrierungen unter dem Namen „Ecopolis“. Da die Grundstücke im Eigentum einer Vielzahl von Akteuren stehen – darunter Privatpersonen, die Betreiberfirma sowie ein Großinvestor – bleibt unverständlich, auf welcher rechtlichen Grundlage ein Verein eine solche Umbenennung anstreben könnte.
Vergleich mit Neufeld
Im Zuge meiner Nachforschungen besuchte ich auch die Seite des Vereins Campo Nuevo Neufeld. Die sachlichen Gegenpositionen der Asocia Reinland auf X.com sowie die Webseite der Alpha Assoziation verdeutlichten mir, dass es auch in anderen Projekten vergleichbare Herausforderungen gab.
Die dort veröffentlichten Dokumente haben mich überzeugt: Der Alpha-Vorstand hat die Zusammenhänge erkannt und setzt sich nachvollziehbar für Wahrheit und Gerechtigkeit ein. Viele der dort beschriebenen Mechanismen erinnern erschreckend an das, was wir im ehemaligen El Paraiso Verde erlebt haben.
Titelvergabe und forensische Beweise
Während der Hetzkampagne erhielten wir 2024 nach und nach unsere Landtitel – ein klares Indiz dafür, dass die Betrugsvorwürfe unbegründet waren. Hier habe ich ausführlich über die Titelvergabe berichtet.
Zu diesem Zeitpunkt war der ehemalige Vorstand bereits aus dem Projekt ausgeschieden und hatte die Gemeinschaft ohne Mittel zurückgelassen. Wir hielten dennoch zusammen, halfen beim Wiederaufbau und sammelten Beweise. Das forensische Gutachten belegte, dass nicht die Gründer, sondern die frühere Administration Gelder unrechtmäßig verwendet hatte.
Gerichtlicher Eingriff und Stillstand
Kurz vor der Anklage wurde – wie das Wochenblatt berichtete – ein gerichtlicher Verwalter eingesetzt. Dieser Schritt machte die Gründer handlungsunfähig. Seitdem sind Zahlungen blockiert, Rechnungen offen und die Zukunft vieler Siedler ungewiss. Beobachter in der Gemeinschaft äußerten die Sorge, dass die Betreibergesellschaft durch die aktuellen Maßnahmen in eine finanzielle Schieflage geraten könnte.
Die zwölf Aktionäre, die diesen Schritt ermöglicht haben, sind namentlich bekannt – der Nachweis wurde bisher nicht frei veröffentlicht. Einige Beobachtungen vor Ort wurden dokumentiert, jedoch ohne direkte Schuldzuweisung.
Die 13 offenen Fragen an die beteiligten Aktionäre (unten aufgeführt) werden als offene Recherchen dargestellt – sie sollen Klarheit über Abläufe schaffen, ohne Vorverurteilungen zu treffen.
Verdacht auf Einflussnahme
Es gibt Hinweise und Beobachtungen, dass bestimmte Akteure versuchen könnten, Einfluss auf die Siedlung zu nehmen. Eine mögliche politische Unterstützung konnte bisher weder bestätigt noch ausgeschlossen werden.
Viele Bewohner besitzen ihre Titel, einige jedoch nicht – dies könnte zu Unsicherheiten führen. Es besteht die Möglichkeit, dass verbliebene Grundstücke künftig anders verwaltet werden, vergleichbar mit Erfahrungen in Neufeld.
Zwischen Wahrheit und Spaltung
Wir, die wir den Betrieb aufrechterhalten, tun dies aus Überzeugung und meist unentgeltlich. Leider werden Helfende in der Gemeinschaft teilweise isoliert oder kritisiert.
Mein Ziel ist es, Fakten transparent darzustellen, ohne zu spalten oder Personen zu diffamieren.
Ein Blick nach vorn
Ich werde in Zukunft vermutlich weitere Artikel zu diesem Thema veröffentlichen und über neue Entwicklungen berichten. Mein Wunsch bleibt: Klarheit, Gerechtigkeit und Frieden.
Das Vertrauen ist erschüttert, doch Einsicht und Wiedergutmachung könnten der erste Schritt zu einem Neuanfang sein. Trotz aller Rückschläge arbeiten wir weiter, um unsere Gemeinschaft zu stärken und die Werte zu bewahren, die uns hierher geführt haben.
Hinweis: Dieser Artikel basiert auf persönlichen Recherchen, öffentlich zugänglichen Quellen und eigenen Erfahrungen. Alle Aussagen wurden nach bestem Wissen erstellt, stellen jedoch keine abschließende rechtliche Bewertung dar.
Die Ereignisse der vergangenen Zeit haben gezeigt, wie wichtig klare Werte und gegenseitiger Respekt für das Zusammenleben in einer Gemeinschaft sind. Anstatt uns von negativen Stimmen beeinflussen zu lassen, konzentrieren wir uns auf den konstruktiven Aufbau und die gemeinsame Weiterentwicklung. Nur auf dieser Grundlage kann Vertrauen wieder wachsen und eine stabile, zukunftsorientierte Gemeinschaft entstehen.
Liebe Grüße Sebastian
Offene Fragen an die Aktionäre (als Recherchen in gekürzter Form)
- „Ist es ein Zufall, dass das Poder am 15. September 2025 ausgestellt wurde, während am selben Tag das Gutachten Nr. 48/2025 eingereicht wurde, das die Entnahmen dokumentiert?“
- „Warum werden einzelne frühere Beteiligte in diesem Poder nicht erwähnt?“
- „Wie erklärt sich die zeitliche Nähe eines Embargos gegen Abgeordneten Avelino Davalos?“
- „Weshalb beantragte der Anwalt von Davalos kurz nach dem Polizeieinsatz, dass der Anwalt der Betreibergesellschaft die weitere Prozessführung nicht mehr übernimmt?“
- „Könnte der neue Verwalter mit Davalos eine Vereinbarung getroffen haben?“
- „Warum wurde der Einsatz von Spezialeinheiten durchgeführt, obwohl rechtlich auch andere Wege möglich gewesen wären?“
- „Gab es Kontakte oder Einflussnahmen, die den Einsatz erklären könnten?“
- „Wollte man durch diese Vorgehensweise Druck auf bestimmte Parteien ausüben?“
- „Warum war eine Polizistin mit Immobilienbürgschaft beteiligt?“
- „Könnten einzelne Akteure die Aktionäre beeinflusst haben, während die Aktionäre selbst zahlten?“
- „Welche Motivation steckt hinter der Aufwiegelung ehemaliger Siedler und Investoren?“
- „Wie ist zu erklären, dass Zivilisten offenbar vorab informiert waren und die Situation nutzten?“
- „Die Anordnung soll sechs Monate laufen – wer stellt die Zahlungen sicher, währenddessen und danach?“
Fehlende Antworten auf zentrale Fragen
Bis zum heutigen Tag (Stand: 16. Oktober 2025) habe ich auf meine gestellten Fragen keine Antwort erhalten. Diese Fragen wurden sowohl im internen Siedlerchat als auch öffentlich unter einem passenden Video mit einer Ansprache eines Rechtsanwalts veröffentlicht.
Mehrere Siedler griffen meine Fragen im Chat erneut auf und baten ebenfalls um eine Klärung – doch es erfolgte keinerlei Reaktion seitens der Verantwortlichen. Auch wenn Schweigen nicht offiziell als Antwort gilt, kann es in diesem Zusammenhang durchaus als ein deutliches Zeichen gewertet werden.